Parkett renovieren

Parkettboden ist auf den ersten Blick mit der Haut eines Menschen vergleichbar. Er wird reifer und die Zeit geht nicht spurlos an ihm vorbei. Parkett ist der einzige Bodenbelag, der je nach Stärke der Nutzschicht und – im Gegensatz zur menschlichen Haut – mehrmals komplett renoviert werden kann. Ein maschineller Schliff mit anschließender Versiegelung – durchgeführt durch eine Fachfirma – lässt den Boden wieder wie neu erstrahlen. Wie oft dieses Verfahren durchgeführt werden kann, richtet sich nach der Stärke der Laufschicht aus Holz. Bei Mehrschichtparkett reicht diese Schicht von 2,5 bis 6 Millimetern. Massivparkett besteht dagegen aus bis zu 22 Millimeter dickem Holz.

Wird ein Parkettboden renoviert, werden etwa 0,5 Millimeter der Nutzschicht abgetragen. Selbst bei nur 4 Millimetern Nutzschicht kann der Boden bis zu zwei Mal aufgearbeitet. Es bleibt dann immer noch eine gut nutzbare Laufschicht übrig. Gutes Mehrschichtparkett hat eine durchschnittliche Lebensdauer von 40 Jahren; an Massivparkett erfreuen sich sogar noch die Enkel, denn es überdauert viele Jahrzehnte.

Damit Parkett wieder wie neu aussieht, muss die Oberfläche mit ihrem Lack- oder Ölfinish komplett abgeschliffen werden. Für ein perfektes Ergebnis sollten diese Arbeiten am besten von einer Fachfirma ausgeführt werden. Wer es sich zutraut, kann jedoch auch alles dafür Nötige im Fachhandel oder im Baumarkt ausleihen. Mit einem Schleifgang ist es allerdings nicht getan: Im Durchschnitt muss ein Boden drei bis vier Mal mit der Bandschleifmaschine bearbeitet werden.

Je älter und unebener der Boden ist, desto gröbere Körnungen sollten die Schleifbänder haben. Üblich sind die Körnungen 24, 36, 60 und 100. Zuerst kommt der Grobschliff mit den Körnungen 24 und 36, um die Lackschicht restlos zu entfernen. Die mittlere Körnung 60 sorgt dafür, dass der Boden eben wird. Zeigen sich während des Schliffes feine Risse oder Fugen, können diese mit einer Mischung aus Fugenkitt und feinem Schleifstaub ausgebessert werden. Danach folgt der Feinschliff mit den Körnungen 100 oder 120 für eine glatte Oberfläche. Nicht vergessen sollte man, den Boden nach jedem Schleifgang gründlich zu Staubsaugen.

Ist der Parkettboden glatt und sauber, kann die Oberflächenbehandlung beginnen. Das Abschleifen lässt Raum für einen neuen Stil. War der Boden vorher durch Versiegelung widerstandsfähig gegen spielende Kinder, kommt jetzt eine – vielleicht sogar farbig – geölte Oberfläche in Betracht. Ob das Holz geölt oder lackiert wird, ist letztlich Geschmackssache. Beim Versiegeln sind in der Regel eine Grundierung, ein Zwischenschliff und mehrere Lackaufträge nötig. Auch Öl sollte in der Regel mindestens zweimal aufgetragen werden und aushärten.

Quelle: Verband der Deutschen Parkettindustrie e.V.