Wie hart muss ein Parkettboden sein?

Die Widerstandsfähigkeit eines Parkettbodens gegenüber Druck und Schlageinwirkung wird in „Brinell“ gemessen. Hinter dem Verfahren steht der schwedische Ingenieur Johan August Brinell, der von 1849 bis 1925 lebte. Seine Absicht war es, eine einfache und verständliche Methode zur Messung des Härtegrades eines Materials zu finden. Im Jahr 1900 gelang Brinell der Durchbruch und er entwickelte die Härteprüfung mittels einer Kugeldruckprobe. Eine Prüfkugel aus Sinterhartmetall wird auf den Werkstoff gedrückt um anschließend den Abdruck auszuwerten. Ursprünglich wurden Prüfkugeln aus Hartmetall oder gehärtetem Stahl eingesetzt. Diese sind jedoch seit 2006 nicht mehr zulässig. Seither werden bei der Härteprüfung nur noch Kugeln aus Sintermetall verwendet. Die Durchmesser der Prüfkugeln betragen 10 mm, 5 mm, 2,5 mm, 2 mm oder auch 1 mm. Welche Kugel zum Einsatz kommt, wird nach der Dicke des zu prüfenden Werkstoffes festgelegt.

Bei Parkett wird das Prüfverfahren leicht abgewandelt und eine Stahlkugel mit einem Durchmesser von 10 Millimetern durch ein 1,50 Meter langes Rohr auf den Fußboden mehrfach fallen gelassen. Anschließend wird der Abdruck genau ausgemessen und nach der Brinell-Fomel berechnet. Der Durchschnittswert aus mehreren Messungen des Durchmessers des so im Holz entstandenen Eindrucks – die Macke – ist dann als RMG (Relative Mackengröße) das Maß für die Holzhärte. Laubhölzer sind in der Regel in der Härte weit überlegen. Ein höherer Wert ist immer ein Indikator für sehr hartes und damit besonders widerstandsfähiges Holz.

Tabelle Holzhärte-Prüfung:

Gemessen in Faserrichtung Quer zur Faserrichung
Eiche 66 34
Kiefer 40 19
Fichte 32 12

Brinellwerte einiger Parketthölzer (vgl. Fachbuch für Parkettleger, S. 179): Längs zur Faser sind alle Hölzer härter, als quer zur Faser.

Besonders hart und damit gut geeignet für oft genutzte Räume sind Parkettböden aus Eiche oder Buche. Sie besitzen eine große Rohdichte und bieten den meisten Widerstand gegen starke Beanspruchung. Je dichter ein Holz, desto härter ist es. Ihm kann häufiges Möbelrücken, spielende Kinder oder Partygäste mit Stöckelschuhen wenig anhaben. Bei Parkettböden aus Kirschbaum, Fichte und Kiefer fällt der Brinell-Wert geringer aus. Dieses Holz eignet sich gut für Parkettdielen in weniger frequentierten Zimmern.
Quelle: Verband der Deutschen Parkettindustrie e.V.